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Social Media: Hilfe, ich lebe in einer Bubble!

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Am vergangenen Wochenende habe ich in meiner alten Heimat Bonn auf einer 50er-Party einige liebe Freunde von ganz früher wieder gesehen. Ganz früher heißt: Wir haben gemeinsam Abi gemacht, die ersten Lieben und Herzschmerzen erlebt, die ersten Urlaube ohne Eltern zusammen verbracht – was Teenager halt so machen. :)

So weit so gut. Und wie das ist auf Partys mit Leuten aus “der Mitte der Gesellschaft”, die die 40 schon weit hinter sich haben und sich lange nicht mehr gesehen haben, tauscht man die üblichen Fragen aus: Wie geht’s der Familie, was machen die Kinder, was macht die Gesundheit (!), wie geht es den Eltern und: was machst du beruflich gerade?

Social Media – was soll denn der Quatsch?

Dabei habe ich festgestellt: Meine Job-Beschreibung löst leider wenig Neugier bei den alten Kumpels aus, dafür aber jede Menge Unverständnis und Abwehrreflexe. Die Mehrheit setzt Facebook offenbar mit Social Media gleich. Facebook wiederum wird rundheraus abgelehnt: So ein Quatsch, alles Teufelszeug, was machen die mit meinen Daten, kostet soviel Zeit, man kann ja auch telefonieren etc., etc. Mein Vorschlag, die nächste 50er-Party (und die kommt bestimmt!) in einer privaten FB-Gruppe zu organisieren, weil das praktischer ist, löste blankes Entsetzen aus.

Diejenigen, die Kinder haben, “verfolgen” diese heimlich via Instagram & Co., um auf dem Laufenden zu bleiben. Diese Kanäle selbst zu nutzen, kommt ihnen gar nicht in den Sinn. Ein Freiberufler sagte mir sogar: LinkedIn und Co. brauche er nicht, bei ihm kommen die Aufträge auch so rein. Schön für ihn!

Social Media Nutzung: Alles nur eine Frage der Zeit?

Was soll ich sagen: Ich war baff! Zum Evangelizing war ich aber zu faul, das mache ich ja schon den ganzen Tag. ;) Trotzdem wurde mir gerade auf dieser Party schlagartig klar, dass ich mich als “Social Media Experte” in einer ziemlichen Bubble bewege, die nichts mit dem “echten Leben” zu tun hat. Und dass diese Entscheider-Generation zwischen 40 und 50 – Ärzte, Banker, Vertriebschefs etc. – nicht den entscheidenden Impuls geben wird für die Kommunikation via Social – sei es beruflich oder privat.

Diese Erfahrung war für mich ziemlich ernüchternd aber auch gut, weil ich meine eigene Social Media Bubble mal (wieder) ganz klar von außen gesehen habe. Ich denke halt immer, wenn ich selbst Kinder gehabt hätte, hätte ich es spannend gefunden, was die so interessiert und umtreibt und wie sie kommunizieren. Aber vielleicht wäre es auch gar nicht so gewesen, weil ich dann andere “Sorgen” gehabt hätte?

Wie seht ihr das? Habt ihr auch schon mal solche Reaktionen erlebt? Sind meine alten Freunde besonders konservativ? Ist die NSA an allem schuld? Ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändert? Oder hypen wir Social Heinis etwas, was eben im echten Leben sooooo wichtig eben doch nicht ist?

Ich freue mich über eure Kommentare!

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